DIABETES
KEIN ZUCKERSCHLECKEN
FÜR DEN ORGANISMUS

  

 

Diabetes Mellitus – Honigsüßer Durchfluss

In den letzten Jahren ist die Zahl der Diabetiker stetig gestiegen. Davon sind ca. 90% Typ-2-Diabetiker. Die Übrigen sind Menschen mit Diabetes mellitus Typ 1. Hiervon sind überwiegend Kinder und Jugendliche unter 19 Jahren betroffen.

Statistisch gesehen sterben jede Stunde drei Menschen an den direkten oder indirekten Folgen eines Diabetes.

 

Während der Körper bei einem Diabetes mellitus Typ 2 noch weitgehend in der Lage ist, eigenes Insulin zu produzieren, ist dem Körper bei einem Patienten mit Diabetes Typ 1 dies nicht mehr möglich.

Deshalb unterscheiden sich auch die Behandlungsmöglichkeiten deutlich voneinander. Bei Typ 1 -Diabetes ist es nur möglich, die Erkrankung mit Insulin in Form von täglichen Spritzen zu behandeln.

Für an Typ 2 -Diabetes Erkrankte gibt es verschiedene Behandlungsmodelle. Von Ernährungsumstellung über Medikamente bis hin zur Gabe von Insulin sind verschiedene Ansätze gegeben, ähnlich einem Baukastensystem. Allerdings sind die für den Einzelnen einsetzbaren Möglichkeiten vom Status der Krankheit und deren Verlauf abhängig. Zudem spielen die Disziplin des Patienten, die Lebensumstände und die Blutzuckerwerte des Patienten eine Rolle.

 

DIABETES MELLITUS TYP 2

 

  

Diabetes mellitus Typ 2

 

Der Typ-2-Diabetes ist eine chronische Stoffwechselkrankheit, bei welcher der Zuckerspiegel im Blut erhöht ist. Der Grund dafür ist eine Insulinresistenz. Bei dieser sprechen die Körperzellen schlechter auf Insulin an. Das Hormon hat eigentlich die Aufgabe, die Zuckermoleküle aus dem Blut in die Zellen weiterzuleiten.

Bei einer Insulinresistenz gelingt das nur unzureichend – der Zucker staut sich in den Blutgefäßen an. Vor allem Übergewicht und Bewegungsmangel fördern eine Insulinresistenz. Aber auch genetische Veranlagung spielt eine Rolle.

 

Warum ist ein Typ-2-Diabetes gefährlich?

Erhöhte Blutzuckerwerte verursachen keine äußerlich bemerkbaren Beschwerden. Im Körperinneren schädigen sie jedoch langfristig die Blutgefäße, Nerven und zahlreiche Organe. Die wichtigsten Folgekrankheiten sind Herzinfarkt, Schlaganfall, Nierenschwäche, Netzhautschäden und Nervenstörungen.

Sie entwickeln sich meist schleichend über Jahre hinweg. Oft bestehen zum Zeitpunkt der Diagnose bei Typ-2-Diabetes aber schon erste Schäden.

 

Wie wird ein Typ-2-Diabetes behandelt?

Zur Behandlung reichen anfangs meist Medikamente und Änderungen beim Lebensstil aus, um die Insulinwirkung zu verbessern. Wichtig sind hier viel Bewegung, der Abbau von Übergewicht und eine gesunde Ernährung. Beherzigt ein Patient im Anfangsstadium eines Typ-2-Diabetes diese Tipps, kann die Krankheit sogar vorübergehend wieder verschwinden.

In der Regel schreitet der Diabetes über die Jahre hinweg weiter fort. Viele Patienten gelangen dann irgendwann zu einem Punkt, an dem Tabletten allein nicht mehr ausreichen. Sie müssen zusätzlich Insulin spritzen, um ihre Blutzuckerwerte in den Griff zu bekommen.

 

Wie häufig ist Typ-2-Diabetes?

Verlässliche Daten zur Häufigkeit in Deutschland gibt es nicht, da Diabetes keine meldepflichtige Krankheit ist. Vermutlich leben bundesweit derzeit rund sieben Millionen Menschen mit einem Diabetes, der mit Medikamenten behandelt wird – der überwiegende Anteil (über 90 Prozent) sind Typ-2-Diabetiker.

Dazu kommen vermutlich bis zu zwei Millionen Menschen, die Diabetes haben, aber noch nichts davon wissen.

DIABETES MELLITUS TYP 1

 

DIABETES MELLITUS TYP 1

 

  

Diabetes mellitus Typ 1

 

Was ist ein Typ-1-Diabetes?

Typ-1-Diabetes ist eine Autoimmunkrankheit, bei der Betroffene kein oder nur kaum eigenes Insulin produzieren. Sie müssen es deswegen spritzen, um akute Stoffwechselentgleisungen sowie langfristige Folgeschäden zu verhindern.

Der Typ-1-Diabetes bildet sich oft schon im Kindes- und Jugendalter. Rund 300.000 Menschen in Deutschland leben Schätzungen zufolge mit Typ-1-Diabetes. Verlässliche Zahlen gibt es aber nicht, da Diabetes keine meldepflichtige Krankheit in Deutschland ist.

 

Welche Ursachen hat ein Typ-1-Diabetes?

Ein Typ-1-Diabetes entsteht, wenn das körpereigene Immunsystem, das in erster Linie der Abwehr krankmachender Keime dient, sich gegen die Insulin produzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse richtet und diese zerstört. Die Gründe dafür sind noch unklar. In der Folge kommt es oft innerhalb kurzer Zeit zum Ausbleiben der Insulinproduktion.

Das Hormon Insulin hat die Aufgabe, den mit der Nahrung aufgenommenen Zucker aus dem Blut in die Zellen zu schleusen, die ihn zur Energiegewinnung benötigen. Bei Insulinmangel sammelt sich der Zucker im Blut an – der Blutzuckerspiegel steigt. Ohne Insulinzufuhr von außen kommt es innerhalb zu einer schweren Stoffwechselentgleisung, einer Ketoazidose. Diese kann ohne Gegenmaßnahmen tödlich enden. Auf Dauer können erhöhte Blutzuckerwerte zudem die Blutgefäße, Nerven und zahlreiche Organe schädigen.

 

 

GESTATIONSDIABETES

 

 

Gestationsdiabetes

 

Der Schwangerschaftsdiabetes (Gestationsdiabetes) ist eine Zuckerstoffwechselstörung, die erstmalig in der Schwangerschaft mit einem oralen Glucosebelastungstest diagnostiziert wird.

Dieser Test ist fester Bestandteil der Vorsorgeuntersuchungen im Rahmen der Schwangerschaft. Die Kosten werden von den Krankenkassen übernommen.

 

Häufigkeit des Schwangerschaftsdiabetes

Der Schwangerschaftsdiabetes ist in Deutschland mit einer Häufigkeit von etwas weniger als 10% eine der häufigsten Schwangerschaftskomplikationen und wird in vielen Fällen zu spät oder überhaupt nicht diagnostiziert.

 

Test auf Schwangerschaftsdiabetes im Mutterpass vorgesehen

Der Test soll bei jeder schwangeren Frau in der 24. – 28. SSW durchgeführt werden. Bei Risikopatientinnen sollte er bereits vor der 24. SSW erfolgen.

Risikopatientinnen sind:

  • Frauen mit einem Alter über 45 Jahren
  • mit einem BMI über 30 kg/m²
  • wenn Eltern oder Geschwister mit Diabetes in der
    Familie der schwangeren Frau vorkommen
  • wenn bereits ein zu schweres Kind mit einem Gewicht
    über 4500 g geboren wurde
  • wenn ein Bluthochdruck vorliegt oder wenn früher bereits grenzwertig
    erhöhte Blutzuckerwerte vorlagen
  • oder wenn bereits Gefäßerkrankungen wie koronare Herzerkrankung,
    periphere Durchblutungsstörung oder Störung der inneren
    Durchblutung vorliegen.

Diese Risikopatientinnen sollten bereits vor der 24. SSW auf einen Gestationsdiabetes hin untersucht werden. Die Diagnose muss nach den Leitlinien anhand venöser Plasmawertbestimmungen erfolgen.

Die Blutzuckermessung muss mit einer qualitätsgesicherten Blutzuckermessung erfolgen. Die Bestimmung der Blutzuckerwerte mittels kapillärer Blutwerte aus der Fingerbeere und Messung mit einem Blutzuckerteststreifenmessgerät ist wegen fehlender Genauigkeit nicht zulässig.

Quelle: Apotheker Rundschau